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- Polizeirazzia bei Zwiebelfreunde: Spenderdaten kompromittiert
Am 20. Juni 2018 durchsuchte die deutsche Polizei in einer koordinierten Razzia die Wohnungen von Vorstandsmitgliedern unseres ehemaligen steuerlichen Sponsors Zwiebelfreunde. Die Zwiebelfreunde sind eine gemeinnützige Organisation, die Datenschutz- und Anonymitätsprojekte unterstützt und mehrere Tor-Exit-Knoten betreibt.
Sie werden nicht einer Straftat beschuldigt, sondern gelten als Zeugen in einem Fall: Die Betreiber einer anonymen Website, die zum Protest gegen den rechtsextremen Parteitag der AfD (Alternative für Deutschland) aufruft, haben eine E-Mail-Adresse bei Riseup verwendet, einem datenschutzfreundlichen E-Mail-Anbieter, an den Zwiebelfreunde Spenden vermitteln.
Bei der Durchsuchung wurden Computer, Speichermedien, persönliche Gegenstände, Bankkontodaten und Papierbelege beschlagnahmt. Das bedeutet leider, dass, wenn Sie vor dem 18. Oktober 2017 über unser europäisches Bankkonto an Tails gespendet haben, Ihre Daten nun in den Händen der deutschen Polizei sind (IBAN-Kontonummer, Name des Kontoinhabers, Betrag und Datum). Wenn Sie nach diesem Datum gespendet haben, haben Sie an unseren neuen steuerlichen Sponsor CCT und nicht an die Zwiebelfreunde gespendet.
Laut Moritz Bartl, einem der Vorstandsmitglieder, "gibt es eine lange Geschichte darüber, dass die Polizei solche Daten verwendet, um soziale Strukturen zu untersuchen; wer wo arbeitet, wer an welchen Projekten beteiligt ist, daher müssen wir davon ausgehen, dass sie die sozialen Netzwerke von Menschen untersuchen" (Quelle).
Die Razzia wurde von deutschen Medien und Aktivisten für digitale Rechte als disproportional kritisiert worden.
Bitte schließen Sie sich uns an und unterstützen Sie unsere Freunde bei Zwiebelfreunde. Wir sind ihnen sehr dankbar für die Unterstützung, die sie Tails gegeben haben.
Lesen Sie mehr über den Fall und finden Sie Links zur internationalen Presseberichterstattung auf dem Blog der Zwiebelfreunde.